Geschichte

Die Geschichte der Leuchttürme auf Krautsand und an der Elbe in chronologischer Reihenfolge.

 
1859 - Die Befeuerung der Unterelbe

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann Hamburg mit der Befeuerung der Unterelbe. Zunächst wurden kleine Feuerschiffe ausgelegt, welche am Mast eine mit Ruböl betriebene Lampe zeigten. Das Feuerschiff  "Krautsand 1", ein 15 m langer einmastiger hölzerne Ewer, lag viele Jahre auf Position an der Mündung des Ruthenstromes.

 
1901 - Der erste Leuchtturm geht in Betrieb
Alter Leuchtturm

Alter Leuchtturm

Am 1. Januar wurde auf Krautsand der erste Leuchtturm in Betrieb genommen. Dieser diente zunächst als Leitfeuer und hatte dazu Sektoren mit unterschiedlich farbigem Licht. In größerer Entfernung reichte das Leitfeuer jedoch nicht zur genauen Ausleuchtung des Fahrwassers aus. Deshalb wurde 200 Meter vor dem Leitfeuer ein provisorisches Unterfeuer erbaut und das Leitfeuer fortan als Oberfeuer betrieben. Ober- und Unterfeuer bildeten nun eine Richtfeuerlinie.

 
1908 - Das Oberfeuer geht in Betrieb
Oberfeuer Krautsand

Oberfeuer Krautsand

Am 15. Februar wurde das heutige Oberfeuer, eine sechseckige und 35 Meter hohe Stahlgitterkonstruktion, in Betrieb genommen. Er löste das alte Oberfeuer ab, dieses diente nun als Unterfeuer.

1921 - Oberfeuer bekommt rot-weißen Anstrich

Zu Zeit der Erbauung war der Turm einfarbig weiß beschichtet. 1921 erhielt das Oberfeuer seinen heutigen rot-weißen Anstrich.

 
1927- Elektrifizierung
Oberfeuer Krautsand Lampenwechsler

Lampenwechsler

Bis 1927 wurde die Lichtquelle des Oberfeuers mit Flüssiggas betrieben, dann folgte die Umstellung auf elektrischen Betrieb. Bei Störung der Hauptlichtquelle drehte ein mechanischer Lampenwechsler Ersatz in den Brennpunkt der Optik.

 
1962 - Sturmflut
Schäden nach der Sturmflut1962

Schäden nach der Sturmflut 1962

Am Mittag des 16. Februar wurde die deutsche Nordseeküste von einer Sturmflut heimgesucht. Bereits das Niedrigwasser hatte etwa den normalen Tidenhochwasserstand. Gegen 22:00 Uhr hielten die Deiche vielerorts der nun wieder eintretenden Flut nicht mehr Stand. Mehr als 300 Menschen verloren in der Nacht ihr Leben, tausende wurden obdachlos.

 
1968 - Notstromversorgung

Auf der Wurt eines Bauernhofes im Asseler Sand wurde ein Dieselaggregat für die Notstromverorgung der Leuchttürme aufgestellt. Später erfolgte die Notstromversorgung aus dem Bunker an der Landstraße zwischen Drochtersen und Krautsand.

 
1977 - Leuchtturmwärter geht in den Ruhestand

Der Letzte Krautsander Leuchtturmwärter beendete 1977 seinen aktiven Dienst. Die Überwachung der Leuchtfeuer erfolgt seither über ein Fernwirksystem. Meldungen über Störfälle, Fehler oder Feuer werden von der Verkehrszentrale in Brunsbüttel koordiniert.

 
1978 - Unterfeuer wird abgerissen
Abriss des alten Leuchtturms

Abriss des alten Leuchtturms

Das Unterfeuer musste dem Deichbau weichen. Es wurde durch einen neuen Turm aus glasfaserverstärkten Kunststoff ersetzt und abgerissen.

1982 - Löschung der Quermarke

Bis zu diesem Jahr wurde vom Oberfeuer auch ein Quermarkenfeuer gezeigt, das einen Kurswechselpunkt markierte.

 
1988 - Instandsetzung
Instandsetzungsarbeiten am Oberfeuer Krautsand

Instandsetzungsarbeiten am Oberfeuer Krautsand

Im Oktober fanden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Oberfeuer statt. Im gleichen Jahr erhielt der Turm auch eine neue Leuchteinrichtung und Kennung. Signalscheinwerfer dienen seither als Lichtquelle und erreichen mit lediglich 30 Watt eine Tragweite von 16 Seemeilen (ca. 30 km).

 
2007 - Feierlichkeiten zum 100 jährigen Jubiläum

Am 1. September konnte das unter Denkmalschutz stehenden Oberfeuer Krautsand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100 jährigen Jubiläum besichtigt werden.

2011 - Grundsanierung
Grundsanierung am Oberfeuer Krautsand

Baugerüst am Oberfeuer Krautsand

Im späten Sommer 2011 begann das Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg mit einer Grundsanierung des Oberfeuer Krautsand. Zunächst wurde die Zufahrt zum Leuchtturm verbreitert und ein befestigter Platz angelegt. Anschließend wurde der 36 Meter hohe Turm mit einem Gerüst umbaut und in eine Plane gehüllt. Seit der letzten Instandsetzung (1988) hat sich der Rost tief in das Metall gefressen. Die Stahlkonstruktion musste deshalb zunächst komplett blank gestrahlt werden. Anschließend wurden schadhaften Stellen ausgebessert und eine neue Beschichtung aufgetragen. mehr

 
Weitere Informationen:

Leuchttürme Die Krautsander Leuchttürme im Überblick
Funktionsweisen Oberfeuer, Unterfeuer, Richtfeuer - wie sie funktionieren
Ein Leben für den Leuchtturm Vom Alltag der letzten Leuchtturmwärter

Quellen: Manfred Schüler, www.deutscheleuchtfeuer.de / Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg / eigene Recherchen